Erze + Recycling

Blei
stark im Recycling

Blei wird entweder aus Bleierzen (Primärblei) oder aus alten Bleiprodukten (Sekundärblei) gewonnen. 

Da in Deutschland kaum noch Bleierze abgebaut werden, werden die Bleierze für die Primär-Bleigewinnung importiert. Die größten Vorkommen an Bleierzen befinden sich in China, den USA, Australien, Russland und Kanada. Das Bleierz wird vor Ort durch Zerkleinerung, Klassierung und Flotation auf bis zu 60 % Mineralgehalt aufbereitet. Dieses Konzentrat wird dann zu den Hütten transportiert und dort weiterverarbeitet. 

In Deutschland wird das meiste Blei allerdings nicht aus Erz gewonnen, sondern aus dem Recycling, zum Beispiel aus Walzblei oder dem Blei gebrauchter Autobatterien, das zu Sekundärblei aufgearbeitet wird. Blei hat mit über 99% insgesamt eine der höchsten Recyclingquoten – höher als beispielsweise bei Glas oder Papier.

Etwa zwei Drittel der deutschen Bleiproduktion stammt aus recyceltem Material. Laut der European Environment Agency (>>) werden 99 % aller Blei-Säure-Batterien für das Recycling gesammelt. Im Schnitt können mehr als 95 % des darin enthaltenen Bleis recycelt werden.

Auch andere Rohstoffe einer Batterie, deren Bleianteil bei etwa 60 % liegt, können fast vollständig für die Produktion zurückgewonnen werden. Zunächst werden die verbrauchten Akkumulatoren gesammelt und in die Recyclingbetriebe geliefert. Dort erfolgt die Trennung der Batteriebestandteile in Bleigitter, Bleipaste, Kunststoffseparatoren, Gehäusematerial wie Polypropylen sowie Schwefelsäure. Schwefelsäure wird im Recycling-Prozess abgetrennt und als Rohstoff an die chemische Industrie geliefert, Polypropylen wird in der Automobilindustrie benötigt. Nicht recycelbare Kunststoffe werden energetisch verwertet. Die Bleipaste wird mit Natronlauge entschwefelt. Bleigitter, entschwefelte Bleipaste, Altblei und bleihaltige Rückstände, Aschen und Schlämme, werden eingeschmolzen. Das flüssige Werkblei mit mindestens 96 % Bleigehalt wird in der Raffination weiterverarbeitet.

Bei der Wiederverwertung von gebrauchtem Blei ist der Energieaufwand aufgrund des geringen Schmelzpunktes von 327°C sehr niedrig. Der Energieverbrauch beim Produktionsprozess liegt bis zu 90% unter dem Energiebedarf bei der Produktion von Primärblei, das aus Erzen gewonnen wird.

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